Wir verschieben unser nächstes Theaterstück: „1962 – De Floot“ kommt nun voraussichtlich erst im Sommer auf die Bühne. Die Bühnenleitung reagiert damit auf die Unwägbarkeiten der aktuellen Corona-Situation.
Das Stück – eine Mischung aus Dokumentation und auf Grundlage von Zeitzeugenberichten entstandener Fiktion – ist in den vergangenen Monaten unter Leitung von Conny Howell entwickelt und von Heino Buerhoop aus Brake ins Plattdeutsche übersetzt worden. Ursprünglich war die Premiere für den 16. Februar 2022 geplant – genau 60 Jahre nach der Sturmflut, die im Stück thematisiert wird.
Neun Darstellerinnen und Darsteller wirken auf der Bühne mit. „Wir haben uns in den vergangenen Monaten immer neuen Einschränkungen stellen müssen,“ berichtet Torsten Lange. Der Bühnenleiter steht selbst auf der Bühne als Deichgraf Anton Hullmann. Dass jetzt die Reißleine gezogen wird, ist den bisherigen Erfahrungen der Bühne mit Coronalagen geschuldet: Im März 2020 ist ein Stück kurz vor der Premiere abgesagt worden, im Herbst 2021 blieben die Besucherzahlen trotz umfangreicher Hygienemaßnahmen hinter den Erwartungen zurück.
„Wir haben keine Planungssicherheit,“ begründet Lange den Schritt. „Monatlich, manchmal noch kürzer, ändern sich die Vorgaben für Theater. Zudem ist mit erheblich weniger Besucherzustrom zu rechnen.“ Aktuell müssen Besucher 2G plus einhalten, hinzu kommen Sitzplatzbeschränkungen. Während die Besucherzahlen von vornherein beschränkt sind, steigt gleichzeitig der Personal- und Sachaufwand für die Ehrenamtlichen an der Bühne aufgrund des Mehraufwands in der „Eingangsschleuse“ mit Testkontrollen und Besucherdokumentation sowie der Umsetzung von Hygienemaßnahmen.
Doch begraben ist das Projekt nicht: Das Ensemble wird nach Aufhebung der Kontaktbeschränkungen bei einem gemeinsamen Treffen aller Beteiligten – von den Darstellern über Maske bis zur Technik – neue Spieltermine ausgucken, die voraussichtlich im Sommer liegen. „Gleichzeitig prüfen wir, ob OpenAir-Aufführungen möglich sind,“ sagt die stellvertretende Bühnenleiterin Jane Kleidon: Dort sind die Corona-Vorgaben nicht so strikt und zudem eigne sich der Inhalt des Stückes ausgezeichnet für eine Aufführung am Strand oder Deich, geht es doch um die große Flutkatastrophe von 1962.